15Oktober

Vollautomatisiertes C-Teile-Management – Für den letzten Meter in der Produktion

Mit seinem DIREKT RFID KANBAN System bietet Dresselhaus produzierenden OEMs und mittelständischen Unternehmen eine smarte Lösung für ein effizientes und sicheres C-Teile-Management.

In Zeiten von Industrie 4.0 steigt die Nachfrage nach individualisierten Produkten und damit die Notwendigkeit von vernetzten, vollautomatisierten industriellen Fertigungsabläufen. Flexible Produktionslinien, die schnell auf Veränderungen reagieren können, sind eine entscheidende Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Als Sandkorn im Getriebe kann sich dabei tatsächlich eine fehlende Schraube entpuppen. Ein solches C-Teil ist klein, unscheinbar, kostengünstig und dennoch unverzichtbar. Denn steht es dem Prozess nicht im richtigen Augenblick zur Verfügung, führt dies zu Verzögerungen und unerwünschten Kosten. Im Sinne der Prozesssicherung sollten C-Teile daher immer genau dann und dort in den erforderlichen Mengen vorhanden sein, wann und wo sie für die Produktion benötigt werden. Dabei senkt eine effiziente Supply Chain mit maximal automatisierten Prozessen die aufgrund der hohen Bestellfrequenz signifikanten Prozesskosten auf ein Minimum und sichert damit die Marktposition des Unternehmens.

Lagerbestände und Kosten reduzieren

Eine erfolgreiche Methode, die Nachschubsteuerung der C-Teile in der Produktion nur nach dem tatsächlichen Materialverbrauch am Bereitstellungs- und Verbrauchsort auszurichten (Pull- statt Push-Prinzip), ist Kanban (japanisch für Karte, Tafel, Beleg). Ziel ist eine kostenoptimierte Steuerung der Wertschöpfungskette auf jeder Fertigungsstufe. Erfunden 1947 von der Toyota Motor Corporation, etablierte sich das Kanban-System in den siebziger Jahren auch in Europa und den USA. Die dezentrale Beschaffung der erforderlichen Produktionsmengen entlang der Wertschöpfungskette gestattet die Reduktion lokaler Bestände an Vor-/Zwischenprodukten. Auf diese Weise entfallen eine zentrale Einkaufsplanung und umfangreiche Bevorratung. Die Produktionsabteilungen verantworten ihren Nachschub eigenständig und können damit flexibel auf kurzfristige Änderungen reagieren.

Bei der Installation eines Kanban-Systems für ein zeitgemäßes C-Teile-Management versichern sich viele Unternehmen der Unterstützung durch einen versierten Partner, wie beispielsweise der Joseph Dresselhaus GmbH & Co. KG aus Herford. Dabei umfassen die Anforderungen an diesen Partner nicht nur das Bereitstellen reiner DIN- und Normteile. Ebenso gefordert ist die Abwicklung vielfältiger, produktübergreifender Artikelgruppen von Sonder- und Zeichnungsteilen über Hilfs- und Betriebsstoffe bis hin zu vorkonfektionierten Beuteln und Kittings für die Montage oder Ersatzteileversorgung. Jede einzelne Produktgruppe stellt unterschiedliche Anforderungen an die logistische Abwicklung. Damit wird die Bedeutung der maximalen Verfügbarkeit des richtigen Artikels in passender Menge und Qualität am korrekten Verwendungsort zur rechten Zeit besonders deutlich.

Modernes C-Teile-Management mit RFID KANBAN

„Die C-Teile unserer Kunden sind unsere A-Teile“, erklärt Axel Türke, Geschäftsbereichsleiter Industrie OEM bei Dresselhaus, die Sorgfalt, mit der das Unternehmen die C-Teile-Versorgung seiner Kunden sichert. Die Herforder, zu deren Kundenkreis große Zulieferer der Automobilindustrie zählen, entwickelten eigens für die C-Teileabwicklung ihr RFID-gestütztes DIREKT KANBAN System mit modularen Beschaffungs- und Logistikkonzepten sowie vielfältigen Produkt- und Servicelösungen. Dabei steuern sie die Fertigungsdirektversorgung ihrer Kunden mit Kleinteilen über RFID-gestützte Behältersysteme. Jede Behälterbewegung wird in einer speziellen Software erfasst und im Dresselhaus DIREKT Portal (shop.dresselhaus.de) dokumentiert. Damit erhält der Kunde jederzeit Auskunft über den Status seines Systems, inklusive Regalvisualisierung in Echtzeit. Basierend auf diesen Daten werden alle Artikel verbrauchsnah disponiert, Bestände regelmäßig optimiert und Statistikdaten aktualisiert. Die Aus- und Anlieferung erfolgt just-in-time direkt an die Fertigungslinie der Produktion.

Modulares System

„Mit unserem DIREKT RFID KANBAN System bieten wir unseren Kunden eine Beschaffungslösung, bei der der Nachschub automatisch durch die Bewegungsabläufe der Mitarbeiter in der Produktion ausgelöst wird“, erläutert Stephan Pertschy, Geschäftsbereichsleiter Mittelstandsindustrie & Digital Business bei Dresselhaus. Zentrale Bestandteile sind spezielle DIREKTregale mit RFID-Matten, DIREKTbehälter und DIREKTetiketten, die dem Kunden zur Verfügung gestellt werden. Für die Bedarfsübermittlung stehen RFID-Boxen für leere Behälter (wahlweise in einer Stahl- oder Leichtbau-Version), RFID-Regalmatten und RFID-Lesegeräte zur Verfügung. Die Geräte erkennen die Behälter anhand eines passiven RFID-Transponders, der seine Daten an das Dresselhaus-ERP übermittelt. Auf diese Weise veranlasst jeder Behälter eigenständig die Nachschubversorgung. Wird viel produziert, d.h. viel entnommen, werden viele Nachschübe erzeugt. Genauso passt sich die Teileversorgung automatisch sinkenden Fertigungsmengen oder Ruhezeiten an. Dieses Vorgehen optimiert Bestellprozesse, vermeidet unnötige Lagerbestände, spart kostbare Produktionsfläche und senkt laufende Kosten – ganz ohne weiteres Zutun des Kunden.

Neu im Programm sind weitere Optionen zum Auslösen der Nachbestellungen:

  • Die DIREKTregalwaage leitet bei Unterschreiten eines definierten Gewichts vollautomatisch den Bestellvorgang ein. Dabei informiert eine integrierte LED-Anzeige über den Status von Bestell- und Liefervorgang.
  • Alternativ veranlasst das Drücken des DIREKTbestellknopfs mit integriertem RFID-Transponder eine Order. Er eignet sich speziell für Artikel ohne RFID-Label, die aufgrund ihrer Größe nicht in die standardisierten Behälter passen und lose im Regal liegen. Der Knopf kann flexibel in Produktion oder Montage installiert werden und übermittelt einen definierten EAN Code an das Dresselhaus Portal.
  • Der mit einem integrierten Scanner ausgestattete DIREKThandschuh ist an ein mobiles Reader-System gekoppelt. Er liest mit jedem Handgriff die DIREKTetiketten aus und übermittelt die Daten an das Dresselhaus-ERP – ideal, um Wareneingänge schnell und effizient zu erfassen.
  • Eine weitere Neuheit ist der DIREKTcontroller mit 15 Zoll Display. Er bildet die Grundlage des DIREKT KANBAN Systems und ist die Weiterentwicklung des RFID-Readers. Wie dieser wird er per Magnethalterung montiert und ist als Stand-alone-Lösung nutzbar. Mit dem neuen Controller können Nutzer des bisherigen RFID KANBAN Systems ganz leicht auf DIREKT KANBAN umrüsten.

Darüber hinaus stehen weitere Innovationen und Erweiterungen des Systems in den Startlöchern. „Im zweiten Halbjahr 2021 bringen wir zusammen mit unserem Partner TagItron die DIREKTsteuerung IoT heraus, die unseren Kunden dabei hilft, Ihre Produkte noch effizienter und kostengünstiger zu verwalten“, kündigt Stephan Pertschy an. Pluspunkte seien ein besserer Überblick über die Bestellvorgänge, noch mehr Kontrolle über den Prozess und eine höhere Performance des Systems.

Weniger Fehlbestellungen und Lieferantenkontakte

Der Dresselhaus DIREKT KANBAN Kreislauf bietet gleich mehrere Vorzüge für produzierende Industrieunternehmen. So stockt die Produktion seltener durch Nachschubmangel, weil sich die Produktionsabteilung selbstständig und dezentral um den Nachschub kümmert. Die Arbeiter jeder Produktlinie sind für ihr eigenes DIREKTregal verantwortlich. Zugleich reduziert sich die Zahl der Fehlbestellungen und Lieferantenkontakte, da Dresselhaus den Einkauf der C-Teile zentral für seine Kunden übernimmt. Im DIREKT KANBAN Kreislauf funktionieren die Behälter aus recycelbarem Kunststoff ähnlich wie Getränkekisten. Die leeren DIREKTbehälter werden gescannt und die Daten ans Dresselhaus ERP übermittelt. Dieses löst eine Nachschub-Kommissionierung aus und Dresselhaus liefert bedarfsgerecht gefüllte Behälter pünktlich im abgestimmten Zeitfenster an. So erhält der Kunde die erforderlichen Teile direkt entnahmebereit – ohne Verpackung. Das bedeutet nicht nur weniger Abfall für das Unternehmen, sondern auch weniger im Materiallager gebundenes Kapital. „Einige unserer Kunden konnten den im Lager gebunden Geldwert durch den Einsatz unseres System halbieren“, meint Stephan Pertschy. Dank optimierter Frachten und saisonal angepasster Lieferzyklen wird zusätzlich CO2 eingespart. Damit ist das DIREKT KANBAN System von Dresselhaus eine nachhaltige und intelligente Versorgung für innovative Unternehmer.

Mehrwertpartnerschaft mit vielen Vorteilen

Die Herforder beliefern mehr als 5.000 namhafte Unternehmen mit hocheffizienten, individuell ausgelegten Verbindungselementen und Produkten der Befestigungstechnik. Dafür stehen Dresselhaus über 85.000 Palettenplätze innerhalb der Firmengruppe zur Verfügung. Mit ca. 210.000 unterschiedlichen Artikeln, 25.000 standardisierten DIN- und Normartikel und einer europaweiten Belieferung zählt Dresselhaus zu den marktführenden Unternehmen der Branche. Dabei ist der Leitsatz „Mehrwert, der verbindet“ nicht nur durch zahlreiche externe Qualitätszertifikate belegt, sondern wird von allen Mitarbeitern aktiv gelebt.

„Wir werden uns auch zukünftig auf die Weiterentwicklung der DIREKT RFID-Technologien für das C-Teile-Management fokussieren. Schließlich ermöglicht die Digitalisierung der Produktionsprozesse und Materialversorgung zahlreiche neue Möglichkeiten. Zugleich sehen wir eine steigende Nachfrage nach individuellen vernetzten Lösungen“ erklärt Axel Türke.

Für die Kunden liegen die Vorteile der Mehrwertpartnerschaft mit Dresselhaus auf der Hand: sie können sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und profitieren gleichzeitig von einer maximalen Versorgungs- und Prozesssicherheit auch in turbulenten Zeiten. Zudem ziehen sie Nutzen aus verschlankten, transparenten Prozessen, reduzierten Kosten und optimiertem Fertigungsplatz.

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